FILMSAMSTAG

Filmsamstag am 8. September 2007

Babylon-Berlin Mitte, Studiokino, Rosa Luxemburg Str.30, 10178 Berlin


„10 Jahre Filmsamstag“ Sa 8.9. + So 9.9. 07, 18 + 20 Uhr

Zehn Jahre Filmsamstag, zehn Jahre Filme, die anderswo selten oder nie zu sehen sind, Entdeckungen und Wiederentdeckungen, vom Amateurfilm bis zum Spielfilm, vier Filmemacherinnen, zwei Filmemacher und ein Kritiker auf der Suche nach Anregung, Ermutigung, Glücksmomenten. Einmal im Monat stellen wir einen oder mehrere Filme vor, stehen Rede und Antwort.
Was wir in den vergangenen zehn Jahren gezeigt haben und warum, kann man hier auf unserer Webseite nachlesen.

Ute Aurand, Johannes Beringer, Bärbel Freund, Milena Gierke, Karl Heil, Renate Sami, Theo Thiesmeier


Samstag 8.9.07 18 Uhr

Die Katzen auf der Atalante Karl Heil D 2007 Video 5min

Kleines Resumée über die Katzen, die in L’Atalante (1934) von Jean Vigo vorkommen.

Karl Heil


Le jardin des délices de Jérôme Bosch (Der Garten der Lüste von Hieronymus Bosch)
Jean Eustache F 1979 16mm Farbe 34min frz. OF

Le cochon (Das Schwein) Jean Eustache F 1970 16mm 52min s/w frz. OF

In Le jardin des délices de Jérôme Bosch von Jean Eustache spricht Jean-Noël Picq über ein Gemälde von Hieronymus Bosch, „Der Garten der Lüste“. Wir zeigen ihn in französischer Originalfassung mit von mir eingesprochener Übersetzung.
In Le cochon von Jean Eustache wird von französischen Kleinbauern auf herkömmliche Weise ein Schwein geschlachtet und verarbeitet. In diesem Film wird kaum gesprochen, wir zeigen ihn in französischer Originalfassung.
Dank an das Bureau du Cinéma der Französischen Botschaft in Berlin.

Bärbel Freund


Pause mit Imbiß


Samstag 8.9.07 20.00 Uhr

Stillesleben Milena Gierke D 2001 S8 Farbe 30min

Im Sommer 2001 habe ich bei Verwandten einen Monat in der Provence gelebt. Ich habe das Haus
und seine unmittelbare Umgebung nicht verlassen und mich filmisch ganz der dortigen Stimmung hingegeben: Die Ameisen machen sich über das Brot und den Käse her, Veränderungen des Wetters, eine Wäscheleine. Meine Familie beim Essen, auf dem Handy spielen, am Pool. Die Hitze, Natur, nackte Haut. Lichteinfälle. Abfall. Die Katze macht Siesta.

Milena Gierke


Eye Music – 13 kurze Filme in Farbe und schwarz/weiß

De la Jonction Marie Wilz, Deborah Phillips 2006 2,5min; Wenn Du eine Rose siehst Renate Sami 1993 4,5'; 1933 Joyce Wieland 1967 4'; Nightfall M.M. Serra 1984 2'; I change, I am the same Anne Severson, Shelby Kennedy 1969 1'; PPII M.M. Serra 1986 1'30; One Art Anita Thacher 1987 1'; Eye Music in Red Major Marie Menken 1963 5’; A Study in Choreography for the Camera Maya Deren 1945 3'; Tulipan Bärbel Freund, Ute Aurand 2002 1,5'; Rokoko Ulrike Pfeiffer 1995 2,5’; Der Fliegende Koffer Lotte Reiniger 1921 9,5’; am Meer Ute Aurand 1995 2’

Bei meinen Recherchen fand ich einige sehr kurze Filme von Filmemacherinnen, die Bild und Rhythmus in den Vordergrund ihrer Arbeit stellen und die ich zum Ausgangspunkt des Programms machte. So entstand eine Auswahl kurzer, oft stummer Filme, die in Kombination miteinander ihre Eigenheit zeigen, und – manchmal unvermutet – ihre Ähnlichkeiten.

Ute Aurand


Sonntag 9.9.07 18 Uhr

Mon cas (Mein Fall) Manoel de Oliveira F 1986 35mm s/w und Farbe 92min OmU

Der Film ist wie ein Musikstück angelegt, vier Variationen über ein Thema – vier Versionen derselben Geschichte: einmal als Theaterstück, dann als Stummfilm, darauf als ein Film aus den fünfziger Jahren und schließlich als eine Geschichte mit biblisch-philosophischem Hintergrund.

Renate Sami


Pause mit Imbiß


Sonntag 9.9.07 20 Uhr

Dresden Großmarkthalle Alfred Richter D 1933/2006 DV 10min s/w ohne Ton

Die Aufnahmen der Großmarkthalle in Dresden wurden 1933 / 1934 von Alfred Richter gemacht, dem Eigentümer des gezeigten Gemüse- und Obsthandels, und sind hier in einer leicht gekürzten Version zu sehen. Man sieht Menschen bei der konzentrierten und fachmännischen Begutachtung von Äpfeln und Pfirsichen, und dass es die Bananenmarke Fyffes schon so lange gibt.

Theo Thiesmeier


Mini Händ wärdid rucher, immer rucher Rudolf Barmettler D/CH 1996 16mm 46min
(schweizerdeutsch mit dt. UT)

„Der Mann wird unterwegs mit niemandem gesprochen haben.“ Das 2. Futur, in dem die Sätze zu dem Film von Julia Bantzer stehen (‚shomingeki’ Nr. 4/1997), „kennzeichnet ein abgeschlossenes Geschehen, das vom Standpunkt des Sprechers aus noch nicht begonnen hat. Es handelt sich also um eine Abge-
schlossenheit, die in der Zukunft liegt.“


Wilhelm der Schäfer Josie Rücker D 2004 35mm 27min

Ein ‚Verschwinden’ festhalten: mit dem bewussten Einsatz von 35mm Film und der Entscheidung,
ihre Texte selber zu sprechen, geht Josie Rücker gegen den Verlust an.

Johannes Beringer