FILMSAMSTAG

Filmsamstag am 14. Januar 2006

Babylon Mitte, Studio Kino 18Uhr


3 Videos + 3 Filme von 5 KünstlerInnen

Amor de Lohn Susan Turcot, NL/GB 2002 9' Video
Es schwimmt Eva-Maria Schön, D 1999 22' Video
Alphabet Jakob Kirchheim, D 1989 4' Super8
Kipp-Krise Jakob Kirchheim, D 1990 13' Super8
Collected Stones Jimmie Durham, D 2002 25' Video
Papageno Lotte Reiniger, D 1935 12' 16mm


Im Januar zeigen wir Arbeiten, von denen einige auch im Zusammenhang mit Ausstellungen gezeigt werden. Wir möchten sie im Kino vorstellen.

In „Es schwimmt“ wirft die Künstlerin Eva-Maria Schön die Videokamera ins Wasser und „nur durch eine Leine gehalten filmt sie ohne Augenkontrolle,(...) schwimmend und tauchend auf der Schnittstelle von innen und außen, von Wasser und Luft (...)“. Gefilmt an verschiedenen Orten, erkenne ich Venedig und Berlin.

Susan Turcot, die überwiegend Zeichnungen ausstellt, hat einen Schwarzweißfilm auf Super8 gedreht und digital bearbeitet. „Amor de Lohn“ sind 7 kurze Inszenierungen über 7 Aspekte der Mystik der Beginen, die im Mittelalter für ihre Ideen von der Kirche verfolgt wurden. Susan Turcots Filmbilder sind wie Echos aus der Vergangenheit, zurückgesendet aus dem Jetzt.

Jakob Kirchheim macht Linolfilme, ein bißchen Comic, ein bißchen Stummfilm. „Kipp-Krise“ ist „eine Montage aus Linoldrucken, Texten und Aufnahmen von Berlin, die verschiedene soziale und urbane Themen, kurz nach dem Fall der Mauer, reflektiert.“ „Alphabet“ ist ein amüsantes Linol-Wortspiel.

Jimmie Durham, in Berlin lebender amerikanischer Künstler, macht Aktionen, in denen plötzlich ganz unvermutet sich etwas ändert, was bis dahin unveränderbar erschien. Wir zeigen „Collected Stones“,
13 kurze Videos. „I would like to make work that you would say: 'I don't understand. I'm confused now'. I not only wish that I am confused, I want you to be confused. Because that is engagement … If we say a certain thing … that is a statement, then we enter into something quite false, theoretically false. And we enter into belief which, I think, is … sin.“

„Papageno“ ist einer der vielen wunderschönen Silhouettenfilme von Lotte Reiniger. „(...) man braucht dazu lediglich eine Schere (oder ein Messer), schwarze Pappe, Pauspapier, etwas Draht, etwas Blei, eine Kamera, fünf Glühbirnen, eine Glasplatte und Holz, um einen Aufnahmetisch zu konstruieren, und noch etwas anderes: Geduld. Wer die nicht hat, sollte es lieber bleiben lassen (...)“ sagte Lotte Reiniger, die auch von sich sagte: „Ich bin ballett-, film- und theaterbesessen und habe einen Mozart-Fimmel.“

der Filmsamstag