FILMSAMSTAG

Filmsamstag am 14. Juni 2003

Filmkunsthaus Babylon 20Uhr


Su Friedrich zu Gast aus New York

Hide and Seek Su Friedrich USA 1996 63min 16mm
Who hangs the laundry? Washing, War and Electricity in Beirut Hrafnhildur Gunnarsdottir und
Tina Nacchache Island 2001 20min Video

Seit über 20 Jahren macht die amerikanische Filmemacherin Su Friedrich persönliche, weibliche, lesbische Filme. Zwischen den Genres hat sie ihre eigene Filmsprache gefunden. Ich freue mich, dass
es uns gelungen ist, zusammen mit dem Arsenal und dem Amerikahaus Berlin, Su Friedrich nach Berlin einzuladen.
Am 14.6. ist sie unser Gast mit "Hide and Seek" von 1996, indem sie Spielfilm, Dokumentarfilm und gefundenes Material ineinander geflochten hat. Frauen erzählen über ihre Gefühle und die Reaktionen ihrer Umwelt, als sie sich das erste Mal in eine Frau verliebten.
In den 60er Jahren spielen die inszenierten Szenen mit einem 12jährigen Mädchen, das sich irgendwie anders fühlt als ihre Freundinnen. Ihr schweigsames Spiel, ihre Körpersprache lassen mich ihr inneres Gefühl sehr gut nachempfinden – ich mag diese Sequenzen in s/w besonders gerne. "Hide and Seek" ist auf sympathische Weise brisant und ganz normal zugleich.

Als zweiten Film möchte ich "Who hangs the laundry" von der Isländerin Hrafnhildur Gunnarsdottir zeigen. Sie filmt ihre libanesische Freundin Tina Nacchache in ihrer Wohnung in Beirut beim Wäsche waschen, beim Wäsche aufhängen und wenn wieder einmal die Elektrizität ausfällt. Als das Telefon klingelt, erfahren wir etwas über ihr Engagement als Anwältin. Die kleine private Welt ist untrennbar mit der großen Welt der Mächtigen verbunden, und doch bleibt ein Raum dazwischen, indem wir leben und Visionen entwickeln und dieses Dazwischen ist es, was mir so gut an ihrem Film gefällt. (Ute Aurand)

Am 12.6. um 21 Uhr stellt Su Friedrich ihren neusten Film „The Odds of Recovery“ im Kino Arsenal vor, ein Film über die Verletzlichkeit des eigenen Körpers und der Suche nach Heilung. „The Odds of Recovery“ hat mich in seiner radikalen persönlichen Form sehr bewegt. Er ist so persönlich, dass er für alle ist.