Gsellmanns Augenfutter
von Petra Seeger und Jürgen Heiter BRD 1979 40min
Spend it all
von Les Blank USA 1971 41min
Franz Gsellmann, Bauer in einem kleinen steirischen Dorf, hat 20 Jahre im Geheimen seine Weltmaschine gebaut. Von seinen Streifzügen in die Stadt brachte er Spielzeug, Schrott, Nippes und Abfälle mit. In der Scheune seines ärmlichen abgelegenen Hofes baute er damit die Maschine, die er im Traum gesehen hatte. Eine Art Perpetuum Mobile, in dem jedes Teil ein anderes bewegt. Rotierende Obstschüsseln, kreisende Hula-Hoop-Reifen, venezianische Gondeln, Weltraumfahrer, Schiffsmotoren, Höllenlärm...
Dann nach 20 Jahren hat er sein Werk den anderen gezeigt.
Die Leute im Dorf sagten: Der spinnt, 20 Jahre Arbeit für nix.
Die Ablehnung, die Verachtung hat er ertragen müssen.
Da geht man halt weiter, als wenn nix wär, obwohl was war. Das hat ja sehr weh getan da drin.
Die anderen sagten: Wenn wenigstens ein Geld dabei raus käm, oder Brot.
Er sagte: Die andern machen Viehfutter, Schweinefutter, und ich mach halt Augenfutter.
Aber jeder Erfinder ist ein armer Knabe.
Frage: Ist denn auch jeder Erfinder alleine?
Das weiß ich nicht. Ich bin halt alleine. Im ganzen Gebiet Feldbach kenn ich ja sonst keinen, der so was macht.
Wir waren damals einen Sommer bei ihm, haben auf dem Hof nebenan gewohnt und ihn jeden Tag getroffen. Ein Jahr später haben wir dann den Film gedreht.
Petra Seeger
Dazu zeigen wir einen Film von Les Blank, Spend it all, aus dem Jahre 1971 über eine Gruppe von Cajuns aus Louisiana.