Shirley Clarke ist im September gestorben. Ende der 50er Jahre gründete sie zusammen mit Robert Frank, Jonas Mekas und Emile de Antonio die Filmmakers Cooperative in New York. Berühmt wurde sie mit dem 1960 gedrehten Film The Connection.
In einem Interview 1967 sagte sie zu dem Film Portrait Of Jason: Ich hatte seit über zehn Jahren Filme gemacht, aber dies war das erste Mal, wo das Drehen gleichzeitig aufregend und entspannend war. Statt jede Bewegung der Kamera und des Schauspielers im voraus zu entscheiden, plante ich ein ganz einfaches Verfahren: Ich hatte nur eine Handlung, der ich folgen musste. Zum ersten Mal konnte ich meine intensive Kontrolle aufgeben und Jason und der Kamera erlauben aufeinander zu reagieren. Es war plötzlich als wäre ein schweres Gewicht von mir genommen, und ich konnte mich entspannen, und was noch wichtiger war, auf die Gefühle, die im Raum herumschwirrten, antworten.
Portrait Of Jason wurde in einer Nacht gedreht von 9h abends bis 9h früh: Jason Holliday né Aaron Paine erzählt sein Leben. Auch er versucht eine Balance zu halten zwischen Kontrolle und Verlust der Kontrolle; er trinkt ein Glas nach dem anderen und wandert auf einem schmalen Grad zwischen Nüchternheit und Trunkenheit, ein begnadeter Darsteller seiner selbst. Zwei seiner Freunde sind anwesend, und sie, das Team und die Regisseurin mischen sich ab und zu ein, sind aber nur zu hören und nicht zu sehen.